Internationales Theater Frankfurt am Main
Zum Jubiläum „Ende Erster Weltkrieg“ und dem Beginn der Weimarer Republik vor 100 Jahren (1918-2018)
Mit Heinz Walter Florin am Flügel
Am 9. November 1918 ruft Philipp Scheidemann von einem Balkon des Reichstagsgebäudes den Zusammenbruch des Deutschen Kaiserreichs aus und proklamiert die Deutsche Republik.Passend dazu präsentiert die Bonner Chanteuse Adrienne Haan am Freitag, 16.11.2018, fast auf den Tag genau 100 Jahre später, ihr in New York mehrfach preisgekröntes Programm.Eine Zeit der Veränderung. Eine Zeit der Herausforderung. Eine Zeit der Experimente. Eine Zeit, in der Traditionen überworfen werden.Der erste Weltkrieg ist verloren, der Kaiser im Exil. Und Deutschland experimentiert mit einer neuen Regierung: die Weimarer Republik wird geboren und mit ihr eine Nation, die sich nach Freiheit sehnt.Adrienne Haan ist ein internationaler Star und das musikalische Repertoire, das sie mit ihrer Stimme virtuos durchstreift, ist weit: Chanson, Jazz, Blues, Klezmer, Broadway, Pop. Im Ruhrgebiet geboren, in Mönchengladbach aufgewachsen, pendelt sie seit Jahren zwischen ihren Wahlheimaten Bonn und New York. Aber ihr ganz besonderes Faible gilt Berlin, der wilden, verruchten, fiebrig durchgeknallten Metropole der kurzlebigen Republik zwischen den Kriegen. Deren Anziehungskraft scheint 100 Jahre nach der Gründung einzigartig, flammt immer wieder auf in ungebrochener Faszination, wie gerade wieder mit Babylon Berlin.Die hinreißenden Lieder, Couplets und Chansons sind das lebhafteste Zeugnis dieser Zeit, sie fangen alles ein – die Leidenschaft und die Melancholie, die Sucht nach Leben und nach Lust, den ganzen verteufelten erotischen Kram samt der Ungewissheit, welches Geschlecht wohin gehört und mit wem man es wie treibt. Die Dietrich, Hollaender, Tucholsky, Spoliansky, Weill und Brecht, Eisler, alle flammen sie wieder auf, wenn Adrienne Haan, ganz im Stil der wilden Zwanziger, begleitet vom Bonner Virtuosen Heinz Walter Florin am Klavier, mit ihrem „diabolischen Cabaret“ singend durch Berliner Nächte streift.Die Künstlerin spinnt die Fäden zwischen feministischem Kampf und weiblichem Glamour und nimmt den Zuschauer mit auf eine spannende musikalische Reise durch die Geschichte.